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Versicherungscheck: kalkulierbare Risiken

Richtig hilfreich ist im Ernstfall nur eine maßgeschneiderte Absicherung. Jeder Firmenchef sollte regelmäßig prüfen, ob er die passenden Policen für die wahrscheinlichsten Schäden besitzt. 

Autor: Eva Müller-Tauber


RISIKOABWÄGUNG Fir­menchefs müssen ermit­teln, was die Exis­tenz des Betriebs gefährden kön­nte, und durch vorauss­chauen­des Risiko­man­age­ment die Ein­trittswahrschein­lichkeit min­imieren. Das reduziert die Prämien und ist oft die Voraus­set­zung dafür, dass der Ver­sicher­er im Ern­st­fall im vere­in­barten Rah­men für den Schaden aufkommt. Über entsprechend aus­gewählte Poli­cen lässt sich dann das Restrisiko absichern.

BASISSCHUTZ Manche Ver­sicherung muss sein. Die Haftpflicht greift, wenn Dritte durch die Fir­ma zu Schaden kom­men. Die Betrieb­sun­ter­brechungsver­sicherung deckt im Schadens­fall wesentliche Fixkosten wie Löhne und den Ertragsaus­fall. Die Elek­tron­ikver­sicherung ist wichtig, weil fast jede Fir­ma vom IT-Ein­satz abhängt. Die für manche Beruf­s­grup­pen vorgeschriebene Beruf­shaftpflicht muss abgeschlossen wer­den. Zudem soll­ten Selb­st­ständi­ge an ihre Absicherung bei Unfall oder Krankheit denken.

ZUSATZPOLICEN Je nach Branche und Fir­men­größe ist mehr Ver­sicherungss­chutz nötig. So soll­ten Her­steller und eventuell Händler über­legen, die Betriebs- mit ein­er Pro­duk­thaftpflicht zu kom­binieren. Zählen Immo­bilien und Geräte zum Betrieb­sver­mö­gen, ist die Gebäude- und Inhaltsver­sicherung wichtig. Wo Naturge­wal­ten toben, emp­fiehlt sich die Ele­men­tarschaden­ver­sicherung als Baustein der Gebäude­po­lice. Wer in Branchen mit schlechter Zahlungsmoral tätig ist, sollte sich gegen Forderungsaus­fälle absich­ern. Es kann sich lohnen, die Haftpflicht- oder Rechtss­chutzver­sicherung auf branchen- oder betrieb­sspez­i­fis­che Risiken zu erweit­ern, etwa Paten­trechtsver­let­zun­gen oder Umweltschäden.

ANPASSUNG Wach­s­tum und neue Strate­gien oder Pro­duk­te ändern die Risiken. Daher sollte ein Experte den Ver­sicherungss­chutz regelmäßig prüfen und, falls nötig, anpassen. Sind wichtige Risiken abgedeckt? Reicht die Deck­ungssumme? Gibt es bessere Kon­di­tio­nen? Diesen Check muss nicht immer der­selbe Mak­ler machen.

NEUHEITEN Laufend kom­men neue Pro­duk­te auf den Markt. Manche Ange­bote kön­nen den Schutz sin­nvoll ergänzen, aber das bedarf ein­er genauen Über­prü­fung. Einige Rechtss­chutzpo­li­cen etwa ver­sprechen Web-Nutzern neuerd­ings juris­tis­chen Bei­s­tand bei Inter­net-Gaunereien und Ruf­schädi­gung. Allerd­ings kön­nen anonyme Datendiebe gar nicht zur Rechen­schaft gezo­gen und verk­lagt wer­den – damit gibt es keinen Ver­sicherungs­fall, die Police ist de fac­to wertlos.

EXPERTENRAT Gute Infor­ma­tio­nen liefert vor dem Gespräch mit dem Ver­sicherungsver­mit­tler der Aus­tausch mit dem Recht­san­walt oder Steuer­ber­ater. Hil­fre­ich sind Broschüren wie „Grün­der-Zeit­en 05: Ver­sicherun­gen“ des Bun­deswirtschaftsmin­is­ters, www.existenzgruender.de | Mediathek | Pub­lika­tio­nen | Grün­derZeit­en, oder auf „Auf­bruch“ vom Gesamtver­band der Deutschen Ver­sicherungswirtschaft (GDV), www.gdv.de/verbraucherinformationen.

Teure Wetterkapriolen

Sieben Mil­liar­den Euro mussten die Ver­sicherun­gen 2013 für Schä­den durch Naturge­wal­ten zahlen.


Hagel­stürme: 3,1 Mil­liar­den €Juni-Hochwass­er: 1,8 Milliarden €

Kfz-Schä­den: 1,5 Milliarden €

Quelle: GDV

Okto­ber-Orkan: 400 Mil­lio­nen €Dezem­ber-Orkan: 200 Millionen €


Quelle: TRIALOG, Das Unternehmer­magazin Ihrer Berater und der DATEV, Her­aus­ge­ber: DATEV eG, Nürn­berg, Aus­gabe 03/2014

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